Hochmoorrenaturierung

Auch lange Jahre nach Beendigung des Torfabbaus ziehen die Entwässerungsgräben unnötigerweise immer noch Wasser aus dem Moor. Die „Re-Naturierung“ dieser Torfmoore ist aus verschiedenen Gründen sinnvoll und notwendig:

Hochmoorrenaturierung wirkt dem Treibhauseffekt entgegen!

Torf ist ein fossiler Brennstoff und wird in trockengelegten Hochmooren durch Mikroorganismen „verbrannt“ (abgebaut). Dadurch wird Kohlendioxid als Treibhausgas in die Atmosphäre freigesetzt. In renaturierten wiedervernässten Hochmooren wird umgekehrt Kohlendioxid gebunden. Wegen Nässe können die abgestorbenen Pflanzenteile nicht mehr durch Mikroorganismen verbrannt werden und bauen sich allmählich zu neuen Torfschichten auf.

Hochmoorrenaturierung mindert das Hochwasserproblem!

Jeder kennt dies: Gießt man einen langen trocken stehenden Blumentopf, so rinnt das Gießwasser durch Schrumpfrisse rasch ab. Angefeuchtete Blumentopferde nimmt Gießwasser wesentlich besser auf. Ebenso in den Hochmooren: In trockengelegten Hochmooren werden starke Regengüsse kaum gespeichert und fließen schnell über das Grabensystem hinaus. Der Wasserabfluss aus renaturierten Hochmooren ist hingegen deutlich verzögert und auch gleichmäßiger. Die Bäche und Flüsse profitieren durch verringerte Hochwasserspitzen und bessere Wasserversorgung während Trockenzeiten.

Hochmoorrenaturierung gibt selten gewordenen Tieren und Pflanzen verlorenen Lebensraum zurück!

Nach der langen Periode des Moorabbaues blieben landesweit nur sehr kleine Restflächen der ehemaligen Hochmoore erhalten. Die in den letzten Refugien noch vorkommenden Hochmoorarten sind genetisch isoliert und auf die sog. „Rote Liste“ der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Arten geraten. Hochmoorrenaturierung verbessert den Verbund naturnaher Lebensräume und damit die Überlebensmöglichkeit der seltenen Hochmoorspezialisten.

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